Kreativen-Coaching und Kreatives Schreiben



ZUM BEISPIEL...

 

...Lösung von Schreibblockaden!
(Dies gilt für Kreative Blockaden aller Coleur!)


Auszug aus dem Seminar "Kreatives Schreiben" auf Diplomero.com:


...Da der Schreibende also zwischen den Polen des Emotional-Unbewussten und des Kognitiv-Bewussten pendelt, gibt es folglich auch Schreibblockaden, die eher dem einen oder dem anderen Pol zugeordnet werden müssen.


 a) Die kognitiven Blockaden:


Beim Schreiben zeigt sich oft eine Fixierung auf blockierende Theorien als hinderlich. Gerade Ideen davon, was Literatur sein sollte und was sie nicht sein dürfte, können den Schreibenden in tiefste Verzweiflungen hineinführen. So entsteht ein literarisches Minderwertigkeitsgefühl, das jede literarische Großtat tatsächlich im Keim ersticken kann.  Wir reden hier vom literarischen Über-Ich. Ganz klar kann das Wiederauffinden der reinen, spielerischen Freude am Schreiben, wie zuvor beschrieben, das Über-Ich verstummen lassen. Nicht zuletzt, um einen eigenen, ganz individuellen und vielleicht –last but not least- dennoch guten literarischen Text zu kreieren. Hierzu einige, allgemeine Überlegungen, die Sie bei sich selbst als Blockiertem anstellen sollten.


  1. Begeben Sie sich nicht zu früh in den eigentlichen Schreibprozess! Spielen Sie so lange mit freien Assoziationen und Texten ohne Anspruch, bis Sie einen echten, inneren Zugang zum Arbeitsprozess bekommen.

  2. Denn wenn Sie zu früh in das Endergebnis einsteigen, werden Sie verfrüht kritische innere Stimmen vernehmen, die Ihnen (zu Recht!) einflüstern, dass das so nicht zu dem Ergebnis führt, das Sie sich wünschen.
    Falls dieser Rat zu spät kommt, Sie bereits über einem Text brüten und mit sich hadern, hier eine Übung dafür:

    Schreiben Sie einen Dialog zwischen sich und dem inneren Kritiker. Wenn es viele innere Kritiker sind, können Sie auch Dialoge zwischen sich und sich widersprechenden Kritikern schreiben. Also z.B. der „das kannst Du sowieso nicht“-kritiker und der „du bist gut, aber eben nicht so gut wie dein Vorbild XY“-Kritiker etca. Vielleicht fallen Ihnen dann doch gute Argumente ein, die die Kritiker zur Ruhe bringen oder Sie können den Kritikern versprechen, dass Sie sich zu einem späteren Zeitpunkt nochmals mit Kritik auseinandersetzen, jetzt erst einmal friedlich zu schreiben beginnen wollen. Oder Ihnen wird klar, worin der Ursprung einer kritischen Stimme liegt, weil der innere Kritiker vielleicht genau die Worte wählt, die eine Bezugsperson entwertend über Ihr Schreiben geäußert hat etca.p.p.!

  3. Daraus folgt, dass Sie, wenn Sie zu früh in die Korrektur eingestiegen sind, sich für neue Ideenfindungen verschließen. Gehen Sie in dem Fall also nochmals aus dem eigentlichen Schreibprozess heraus und wieder in einen spielerischen Zustand hinein. Laden Sie als Übung z.B. das Thema, den Plot, die Figuren Ihrer Geschichte zu sich nach Hause ein. Ziehen Sie sie noch einmal raus, aus dem entstehenden Text, damit sie, noch unfixiert, ihre Bedenken und Wünsche an Sie mitteilen können. Schreiben Sie Dialoge zwischen den Figuren, dem Plot etca., in dem sich Alle darüber unterhalten können, wovor sie Angst haben, was sie sich noch zusätzlich wünschen, was ihnen zur Entwicklung fehlt und warum sie sich noch nicht zu Blatt Papier (Oder in den Laptop hinein) bringen lassen können.

  4. Das Trainieren eines realistischen Selbstbewusstseins tut Not. Erlauben Sie sich zuerst einmal Alles, schmeißen Sie den inneren Zensor raus und verzichten Sie innerlich auf frühzeitiges Ansehen und Lob durch den Text. Erst wenn das Gerüst zum Text steht, können Sie  das Schreiben als Arbeitsprozess ansehen. Und dann müssen Sie natürlich auch Manöverkritik üben und zulassen. Das hat dann aber mit unserem Kreativen Schreiben nichts mehr zu tun

     Und dann gibt es dazu noch:

    b) Emotionelle Blockaden

    Emotionelle Blockaden erwachsen aus der Angst, aus Unsicherheit. Schreiben ist ein Wagnis, ein Abenteuer, das an wahre Abgründe der eigenen Seele heranführen kann. Schreiben ist bei aller Planung, ein Prozess ins Offene hinein. Da kann einem schon schummrig werden, da kann man den Boden der Tatsachen und Greifbarkeiten unter sich wanken spüren. Denken Sie daran, wie sich zeitweise wohl Kafka gefühlt haben mag, wenn er seine beängstigenden Szenerien aus Bedrohung und Ausgeliefertsein, geschrieben hat. Auch ein Kriminalroman kann einen vor den eigenen Fantasien erschauern machen. Was ist das in mir, das mich in diesen schrecklichen Täter hineinversetzen lässt? Denkt man dann vielleicht. Dann meldet sich das Gewissen in uns zu Wort, weil wir dabei sind, in unseren Fantasien Tabus zu durchbrechen, die mit Widerständen beladen sind. Anlässe für das Schreiben liegen nun einmal in unseren Fantasien, die in eine Form hineindrängen. Der zunächst spielerische Umgang mit diesen Fantasien, unter der Prämisse von Spaß und Freiheit, kann diese Ängste und moralischen Hemmungen abbauen. Es ist doch nur ein Spiel! Und noch kein blutiger Ernst! Lässt sich dann das gestrenge Über-Ich beruhigen. Und der eher therapeutische Ansatz des kreativen Schreibens lässt die eigene Unsicherheit zu Wort kommen und auf Hintergründe beleuchten, die dann letztendlich auch zu einer Befreiung der Blockaden führen können. Wertfrei kommunizierende Schreibgruppen sind in jedem Fall für Schreibende als Hilfestellung eine Überlegung wert.

    Übungen:

    Warum ich schreiben will…

    Warum ich nicht schreiben will…..

    Warum ich schreiben kann, darf…

    Warum ich nicht schreiben kann, darf…

    Was ist hinter der geschlossenen Tür, das mir solche Angst macht...


                Annette van den Bergh / 2014